Ans Werk mit Gips, Spachtel und Pinsel

REPARATUR – Anleitung zum Ausbessern der Tapete

WIESBADEN. Tapete ist beliebt, aber auch empfindlich. Umzug, Möbelrücken, Haustiere und Kleinkinder verursachen immer wieder kleine Schäden und Macken im Wandbelag. Vielleicht wurde beim Tapezieren zu wenig Kleister verwendet und die Tapete löst sich an einigen Stellen wieder?

Ist die Tapete an einer Stelle beschädigt, werden ein Spachtel, ein Cuttermesser, zur Not auch ein scharfes Küchenmesser, ein Pinsel, etwas Gips und Kleister benötigt. Der Spachtel wird ringsrum, entlang des beschädigten Teils angesetzt und als Anlegefläche geführt, damit mit dem Messer in die Tapete eingeritzt werden kann. Die Tapete lässt sich dann einfach trocken abziehen. Wenn nicht, soll die zu entfernende Fläche angefeuchtet oder der Spachtel eingesetzt werden. Wenn die Beschädigung bis auf den Untergrund vorgedrungen ist, dann sollten die noch losen Teile des Oberputzes vorsichtig entfernt, die Stelle gut mit Wasser gereinigt und mit Gips aufgefüllt werden.

Besser gelingt das Ganze mit einem speziellen Tapezier- und Renovierspachtel, der ist natürlich nicht immer zur Hand. Die Reparaturfläche ist glatt mit dem Spachtel abzuziehen und sollte dann ordentlich austrocknen. Auf dem getrockneten Untergrund wird nun mit einem Pinsel der Kleister aufgetragen. Da es sich bei handelsüblichem Kleister um ein Konzentrat handelt, muss er mit Wasser verdünnt werden. Für 100 Millimeter fertigen Kleister werden zehn Gramm Konzentrat benötigt. Der Kleister soll nur dünn aufgetragen werden. Das Reparaturstück der Tapete wird um einiges größer als die Reparaturstelle zugeschnitten und faltenfrei an die Wand gedrückt.

Jetzt kommt der schwierigere Teil. An den überstehenden Rändern wird zehn bis 15 Millimeter entfernt der Spachtel angesetzt und mit dem Messer das Reparaturstück und die darunter liegende Tapete eingeschnitten. Man nennt das Doppelschnitt. Das Reparaturstück wird an den Rändern leicht zurückgezogen und der Rest der darunterliegenden Tapete entfernt. Die noch nicht behandelte Fläche wird mit Kleister bestrichen und das Reparaturpflaster fest angedrückt. Größere Reparaturen oder wertvolle Tapeten erfordern den Fachmann, der mit speziellen Materialien und vor allem Können die Reparatur ausführt.